Predigt
Oktober 2018
Mehr Leben ins Leben
Autor: Pfarrer Gottfried Heinzmann
Nachteulengottesdienst 21.10.2018
Friedenskirche Ludwigsburg
»Da muss doch noch Leben ins Leben« – So lautet die Überschrift über diesen Nachteulengottesdienst. »Da muss doch noch Leben ins Leben« – ein Zitat aus einem Lied von Wolf Biermann. Und vielleicht auch ein Gefühl, das wir kennen. »Das kann doch nicht alles gewesen sein. / Da muss doch noch irgendwas kommen! Nein! / Da muss doch noch Leben ins Leben. / Eben.«
Da muss doch noch Leben ins Leben. Wir laden Sie heute ein, dieser Sehnsucht nachzugehen. In Texten und Liedern Hinweise und Spuren zum Leben zu entdecken. Und Gott zu entdecken, der als Schöpfer unser Leben geschaffen hat und es erhält. Der uns in seinem Sohn Jesus Christus den Weg zu einem Leben in Fülle zeigt. Der in der Kraft des Heiligen Geistes in uns lebt und wirkt.
Wir laden Sie heute ein, dieser Sehnsucht nachzugehen.
Meditationsübung
Leben – auf den ersten Seiten der Bibel wird erzählt, dass Gott dem ersten Menschen Leben eingehaucht hat. »Da machte Gott der Herr den Menschen aus Staub von der Erde und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen.«
Wir stehen dazu auf, stehen auf beiden Beinen.
Spüren den Atem.
Wenn wir einatmen.
Und wieder ausatmen.
Einatmen – und wieder ausatmen.
Gott gab uns Atem, damit wir leben.
Wir atmen ruhig und bewusst weiter.
Wir spüren den Atem, den Gott schenkt.
Wir atmen ein.
Und wieder aus.
Wir verbinden diesen Satz mit unserem Atem.
Gott gab uns Atem, damit wir leben.
Dem Menschen neben mir. Den Menschen um mich herum.
Wir variieren diesen Satz. Und machen ihn zum Gebet.
Du gibst mir Atem, damit ich lebe.
Beim Einatmen sprechen wir innerlich mit:
Du gibst mir Atem.
Beim Ausatmen:
Damit ich lebe.
Ich lasse Sie jetzt Ihren eigenen Rhythmus finden, so dass Sie für sich diese Übung machen können.
Beim Einatmen: Du gibst mir Atem.
Beim Ausatmen: Damit ich lebe.
Atem und Lebenskraft
Gott gab uns Atem, damit wir leben. Gott gab uns Hände, damit wir handeln.
Handeln, schaffen, anpacken und arbeiten. Wenn wir über das Leben nachdenken, müssen wir über die Arbeit nachdenken. Denn die Arbeit macht einen großen Teil unseres Lebens aus.
»Da muss doch noch Leben ins Leben« – manche meinen, die Lösung könnte darin liegen, mehr Freizeit und mehr Urlaub zu haben. Also möglichst wenig zu arbeiten.
Andere meinen, die Lösung könnte darin liegen, möglichst viel zu arbeiten. Sie finden in ihrer Arbeit Erfüllung und Sinn und so viel wie möglich. Sogar am Sonntag und im Urlaub.
Wenn wir über das Leben nachdenken, müssen wir über die Arbeit nachdenken.