Schnappschuss bei einer Urlaubsreise unserer Behindertenhilfe | Foto: Andi Zoller

Predigt

Oktober 2018

Mehr Leben ins Leben

Autor: Pfarrer Gottfried Heinzmann

Nachteulengottesdienst 21.10.2018
Friedenskirche Ludwigsburg

»Da muss doch noch Leben ins Leben« – So lau­tet die Über­schrift über die­sen Nacht­eu­len­got­tes­dienst. »Da muss doch noch Leben ins Leben« – ein Zitat aus einem Lied von Wolf Bier­mann. Und viel­leicht auch ein Gefühl, das wir ken­nen. »Das kann doch nicht alles gewe­sen sein. / Da muss doch noch irgend­was kom­men! Nein! / Da muss doch noch Leben ins Leben. / Eben.«

Da muss doch noch Leben ins Leben. Wir laden Sie heute ein, die­ser Sehn­sucht nach­zu­ge­hen. In Tex­ten und Lie­dern Hin­weise und Spu­ren zum Leben zu ent­de­cken. Und Gott zu ent­de­cken, der als Schöpfer unser Leben geschaf­fen hat und es erhält. Der uns in sei­nem Sohn Jesus Chris­tus den Weg zu einem Leben in Fülle zeigt. Der in der Kraft des Hei­li­gen Geis­tes in uns lebt und wirkt.

Wir laden Sie heute ein, dieser Sehnsucht nachzugehen.

Medi­ta­ti­onsübung

Leben – auf den ers­ten Sei­ten der Bibel wird erzählt, dass Gott dem ers­ten Men­schen Leben ein­ge­haucht hat. »Da machte Gott der Herr den Men­schen aus Staub von der Erde und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein leben­di­ges Wesen.«

Wir ste­hen dazu auf, ste­hen auf bei­den Bei­nen.
Spüren den Atem.
Wenn wir ein­at­men.
Und wie­der aus­at­men.

Einat­men – und wie­der aus­at­men.

Gott gab uns Atem, damit wir leben.
Wir atmen ruhig und bewusst wei­ter.
Wir spüren den Atem, den Gott schenkt.
Wir atmen ein.
Und wie­der aus.

Wir ver­bin­den die­sen Satz mit unse­rem Atem.

Gott gab uns Atem, damit wir leben.
Dem Men­schen neben mir. Den Men­schen um mich herum.

Wir vari­ie­ren die­sen Satz. Und machen ihn zum Gebet.

Du gibst mir Atem, damit ich lebe.

Beim Einat­men spre­chen wir inner­lich mit:
Du gibst mir Atem.

Beim Ausat­men:
Damit ich lebe.

Ich lasse Sie jetzt Ihren eige­nen Rhyth­mus fin­den, so dass Sie für sich diese Übung machen können.

Beim Einat­men: Du gibst mir Atem.
Beim Ausat­men: Damit ich lebe.

Atem und Lebens­kraft

Gott gab uns Atem, damit wir leben. Gott gab uns Hände, damit wir han­deln.

Han­deln, schaf­fen, anpa­cken und arbei­ten. Wenn wir über das Leben nach­den­ken, müssen wir über die Arbeit nach­den­ken. Denn die Arbeit macht einen großen Teil unse­res Lebens aus.

»Da muss doch noch Leben ins Leben« – man­che mei­nen, die Lösung könnte darin lie­gen, mehr Frei­zeit und mehr Urlaub zu haben. Also möglichst wenig zu arbei­ten.

Andere mei­nen, die Lösung könnte darin lie­gen, möglichst viel zu arbei­ten. Sie fin­den in ihrer Arbeit Erfüllung und Sinn und so viel wie möglich. Sogar am Sonn­tag und im Urlaub.

Wenn wir über das Leben nachdenken, müssen wir über die Arbeit nachdenken.

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