»Always focus on the good!«

Johannes Beck

Fragen an

»Always focus on the good!«

Johannes Beck

Fragen an

September 2022

Johannes Beck, 36, ist seit 2019 Schulleiter des Martinshaus´ Kleintobel, ein SBBZ für Emotionale und Soziale Entwicklung (ESENT).

Die Fragen stellte Stefanie Haase.

Wie sind Sie zu den Zieg­ler­schen gekom­men?
Ich wurde 2012 direkt nach dem Refe­ren­da­riat durch einen lei­ten­den Mit­ar­bei­ten­den der Zieg­ler­schen »ange­wor­ben«. Da kannte ich das Unter­neh­men schon durch die langjährige Tätig­keit eines Fami­li­en­mit­glieds. Die Jugend­hilfe ist schnell meine beruf­li­che Hei­mat gewor­den.

Haben Sie ein Lebens­motto?
Gerade ist mir »Always focus on the good!« ein Leit­satz.

Wel­ches Buch lesen Sie gerade?
»Rock me Dosto­jew­ski!« von Mar­kus Spie­ker und David Bühne. Keine klas­si­sche Bio­gra­fie, son­dern eine Ana­lyse Dosto­jew­skis anhand sei­nes Gesamt­werks, durch Anek­do­ten und Berichte von Zeit­ge­nos­sen. Sehr span­nend – als Dosto­jew­ski-Fan ein Muss!

Wel­che Lebens­er­fah­rung möchten Sie nicht missen?
Mit mei­ner Frau lebte ich für ein paar Monate auf den Phil­ip­pi­nen als »house parents« in einem Heim für sexu­ell miss­brauchte Mädchen. Wir kümmer­ten uns dort mit den trau­ma­ti­sier­ten Mädchen um die Land­wirt­schaft und sicher­ten schu­li­sche Bil­dung. Die Zeit hat uns tief geprägt und demütig gemacht. Trotz des vie­len Leids, der Armut und zer­bro­che­ner Bio­gra­fien haben wir erlebt, dass see­li­sche und körper­li­che Hei­lung möglich ist. Die­ses Land und seine Men­schen haben wir tief in unser Herz ein­ge­schlos­sen.

Mit wel­chen Men­schen der Geschichte oder der Gegen­wart möchten Sie ein­mal ein Gespräch führen?
Da gäbe es viele &hel­lip; Momen­tan gerne mit Chris­tian Streich, dem Trai­ner des SC Frei­burg, über Fußball, »Gott und die Welt«. Ich finde ihn inter­essant, tiefgründig und wit­zig.

Wel­che Bedeu­tung hat für Sie der Glaube?
Ich will es mit einem Dosto­jew­ski-Zitat aus »Die Brüder Kara­ma­sov« beschrei­ben: »Beim Rea­lis­ten kommt nicht der Glaube aus dem Wun­der, son­dern das Wun­der aus dem Glau­ben.« Als gläubi­ger Christ kann ich mir ein Leben ohne Wun­der nicht vor­stel­len. Glaube gibt mir Sinn.

Wie sieht Ihr Trau­m­ur­laub aus?
Dafür muss ich nicht weit weg. Urlaub ist für mich schon ein großer Tisch, guter Wein, gutes Essen und liebe Men­schen um mich herum. Und am bes­ten nicht über 25 °C &hel­lip;

Was würden Sie tun, wenn Sie einen Wunsch frei hätten?
Mir noch unend­lich viele andere Wünsche wünschen. :)

Was ist Glück für Sie?
Ich glaube, Glück ist zum größten Teil abhängig von unse­rer Ein­stel­lung zum Leben und von unse­rem Glau­ben – viel mehr als von äußeren Umständen. Natürlich bleibt da bei großem Leid die Theo­di­zee-Frage als »Tot­schlagar­gu­ment«, da habe ich auch keine Lösung – außer Glaube.