Angedachtes_von

Pfarrer Heiko Bräuning

Wenn es im Leben blitzt und donnert: Gedanken von Heiko Bräuning, Referent für Diakonie und Seelsorge in den Zieglerschen.

Angedachtes

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Pfarrer Heiko Bräuning

Wenn es im Leben blitzt und donnert: Gedanken von Heiko Bräuning, Referent für Diakonie und Seelsorge in den Zieglerschen.

Angedachtes

September 2017

Wenn es im Leben blitzt und donnert

Text: Heiko Bräuning

Lisa ist schon den gan­zen Tag draußen spie­len. Gegen 16 Uhr kommt ein Unwet­ter auf. Es fängt zu reg­nen an, zu blit­zen und zu don­nern. Die Mama macht sich Sor­gen. Sie geht Lisa suchen und fin­det sie auf einer Wald­lich­tung. Erstaunt beob­ach­tet sie: Jedes Mal wenn es blitzt, schaut Lisa in den Him­mel und lächelt. »Aber Lisa, hast Du gar keine Angst vor den Blit­zen und dem Don­ner?« »Nein, Mama, ich muss doch lächeln, wenn der liebe Gott ein Foto von mir macht!« Das dürfen wir glau­ben: Auch wenn es im Leben blitzt und don­nert, wenn schwere Zei­ten auf­kom­men, hat uns Gott im Blick. Macht er ein Foto von uns. Nichts ent­geht ihm!

Viele der Pati­en­tin­nen, die in unse­rer Fach­kli­nik Höchs­ten über 40 Jahre lang durch The­ra­pie aus der Sucht gefun­den haben, bezeu­gen das: Wir haben zu Gott gefun­den, der in die­ser schwe­ren Zeit gar nicht weit ent­fernt war. Er hat sich fin­den las­sen: durch Gespräche mit The­ra­peu­ten, durch das Mitein­an­der während der Kli­nik­zeit und durch Andach­ten. Aus Dank­bar­keit haben sie mit dem Förder­kreis zusam­men Spen­den gege­ben, um die »Kapelle auf dem Höchs­ten« bauen zu können. Später wurde auch noch eine Quelle in die Kapelle ein­ge­baut, als Sym­bol für das leben­dige Was­ser, das jetzt fließt, statt Sucht­mit­tel. Die Kapelle wurde zum »Wall­fahrts­ort « eines persönli­chen Wun­ders: befrei­tes, erfülltes und heil­vol­les Leben!

Gott macht nicht nur Fotos von uns! Die er dann für sich behält. Viel­mehr gibt er frei- und großzügig dem, der Sehn­sucht hat nach Verände­rung, nach neuem, sin­nerfüllten Leben. In Psalm 36,10 heißt es: »Bei dir ist die Quelle des Lebens, und in dei­nem Lichte sehen wir das Licht.« Men­schen haben die Erfah­rung gemacht: Bei Gott komme ich nicht zu kurz. Ich gehe nicht leer aus. Leben ist mehr als das, was Beruf, Fami­lie, Finan­zen, Gesund­heit und Umstände dar­aus machen. Leben ist nicht mach­bar: Es wird geschenkt von Gott aus der Quelle. Und dann kommt da plötzlich vie­les ins »rechte Licht«. Wo mir Zusam­menhänge feh­len, schlei­er­haft blei­ben, ich kei­nen Durch- und Über­blick habe, bringt Gott Licht ins Dun­kel. So heißt die Erfah­rung in Psalm 36: »&hel­lip; in dei­nem Lichte sehen wir das Licht«.

Dass wir nach dem Umzug der Sucht­kli­nik nach Bad Saul­gau die Kapelle heute auch als Fern­seh­ka­pelle mit der wun­der­ba­ren Quelle nützen können, um Woche für Woche mit dem TV-Got­tes­dienst Stunde des Höchs­ten »ans Licht und zur Quelle« führen und somit die Liebe Got­tes an über 500.000 Men­schen wei­ter­ge­ben zu können, ist ein großes Vor­recht für die Zieg­ler­schen. Aber wir legen damit auch viel »ins Schau­fens­ter«. Und sind bemüht, dass es im Laden dann auch gibt, was wir in der Vitrine anbie­ten!