kolumne_von
Pfarrer
Gottfried Heinzmann
Pfarrer Gottfried Heinzmann ist Vorstandsvorsitzender der Zieglerschen.
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Pfarrer
Gottfried Heinzmann
Pfarrer Gottfried Heinzmann ist Vorstandsvorsitzender der Zieglerschen.
Impuls
Dezember 2016
Du hast Talent!
Kolumne: Pfarrer Gottfried Heinzmann
Fußballclubs wollen verborgene Talente entdecken. Talentscouts sichten junge Spieler und sagen zu den Besten: Du hast das Zeug zum Profi! In Fernsehshows werden Menschen mit verborgenen Talenten ins Rampenlicht gestellt. Eine Jury bewertet die Auftritte und am Ende steht fest: Du bist das Supertalent! Soweit – so gut. Talente sollen gefördert werden. Doch mir stellt sich bei solchen Sichtungsprozessen immer die Frage: Was ist mit den anderen? Was ist mit denen, die durchs Raster fallen? Haben sie kein Talent?
Talente sind ungleich verteilt. Das wissen wir. Davon erzählt auch Jesus im Gleichnis von den anvertrauten Talenten (Matthäus 25,14-30). Ein Gutsherr geht auf Reisen und vertraut den Dienern sein Vermögen an. Er wiegt die Silberstücke nach der damals üblichen Gewichtseinheit, dem Talanton, ab und verteilt sie. Der eine Diener erhält fünf Talente Silber, der andere zwei Talente und der dritte ein Talent. Ein Talent Silber, das waren immerhin 35 Kilogramm. Was mag in dem dritten Diener vorgegangen sein? Ich kann mir vorstellen, dass er frustriert war. Vermutlich konnte er sich gar nicht an dem freuen, was er bekommen hatte, weil er dauernd mit der Frage beschäftigt war: Warum bekommen die anderen mehr als ich?
Der dänische Philosoph Søren Kierkegaard sagte: »Alle Not kommt vom Vergleichen.« Diese Not entdecke ich in dem Gleichnis, das Jesus erzählt. Ich entdecke sie an vielen Stellen in unserer Gesellschaft. Wir vergleichen gerne. Sehr gerne. Deshalb haben die Talentshows so hohe Einschaltquoten. Diese Not entdecke ich auch in mir selbst. Ich vergleiche und merke nicht, welche Folgen das hat. Beim Vergleichen geht die Lebensfreude verloren. Ich werde unzufrieden. Weil ich nur auf die Talente der anderen schiele, verachte ich das, was Gott mir geschenkt hat. Die Not des Vergleichens führt am Ende dazu, dass ich Gott nicht mehr zutraue, dass er es gut mit mir meint. Mir ist Psalm 116 Vers 7 wichtig geworden: »Sei nun wieder zufrieden, meine Seele; denn der HERR tut dir Gutes.« Gott tut MIR Gutes. Dieses Gute und die Talente, die Gott mir geschenkt hat, gilt es zu entdecken und einzusetzen. Ganz gleich, wie diese Talente im Vergleich zu anderen aussehen. Gott hat sie mir geschenkt mit der Aufforderung, sie für ihn und für andere einzusetzen.
Ich wünsche mir für die Zieglerschen, dass wir miteinander die Talente entdecken und fördern, die Gott in uns hineingelegt hat. Dass wir eine Atmosphäre schaffen, in der Talente wertfrei nebeneinander stehen können, weil wir wissen: Jeder Mensch ist von Gott geschaffen. Wertvoll. Einzigartig. Begabt.
Oktober 2016
Walter Irion
»Häusle baue« mit Gottes Segen
Haben Sie schon einmal Schorndorf und seine schönen Fachwerkbauten mit wachen Augen betrachtet? Dann ist Ihnen sicher aufgefallen, dass an manchen Hauptbalken Psalm 127 in irgendeiner Form geschrieben oder gar eingemeißelt ist. Was hat die Leute früherer Zeiten dazu veranlasst, das zu machen und darauf Wert zu legen?
mehr lesen »April 2016
Sarah Benkißer
Einfach nur mal Gast sein
Als ich anfing bei den Zieglerschen zu arbeiten, war gerade die UN-Behindertenrechtskonvention unterzeichnet worden. Ich hatte soeben mein wirtschaftswissenschaftliches Studium abgeschlossen. Zu Menschen mit Behinderung hatte ich quasi nie Kontakt gehabt. Doch die Idee der Inklusion fand ich sofort einleuchtend.
mehr lesen »Dezember 2015
Stefan Geiger
Fröhliche Weihnachten?
Ich habe lange überlegt, wie ich diese Andacht gestalten soll. Jetzt weiß ich es: ich will einfach ehrlich sein. Früher habe ich Besinnungen gerne gemacht. Es hat mir Spaß gemacht, etwas vorzubereiten, mir Gedanken zu machen. Das hat sich geändert, es fällt mir von Mal zu Mal schwerer. Warum?
mehr lesen »September 2015
Prof. Dr. Harald Rau
Nehmt einander an
Gedanken zur Jahreslosung liest man allenthalben, meist am Anfang eines Jahres. Doch eigentlich soll sie Christen durch das ganze Jahr begleiten. Prof. Dr. Harald Rau, Vorstandsvorsitzender der Zieglerschen, bringt die Jahreslosung 2015 wieder ins Bewusstsein.
mehr lesen »März 2015
Pfarrer Heiko Bräuning
Wenn dem Glauben Flügel wachsen
Sören Kierkegaard, dänischer Religionsphilosoph, hat mit spitzer Feder eine kleine Geschichte geschrieben. »Die Christen«, so erzählt Kierkegaard, »leben wie Gänse auf einem Hof. An jedem siebten Tag wird eine Parade abgehalten, und der beredsamste Gänserich steht auf einem Zaun und schnattert über das Wunder der Gänse.
mehr lesen »Dezember 2014
Karl-Ernst Kreutter
Tiere als Seelsorger?
Berta hieß die ältere Dame, die ich vor vielen Jahren kennenlernen durfte. Wäre sie mir außerhalb unserer damals neu eingerichteten Wohngruppe begegnet, würde ich mich vermutlich kaum mehr an sie erinnern, so bescheiden und zurückhaltend, wie sie als Person war.
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