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Pfarrer
Gottfried Heinzmann

Pfarrer Gottfried Heinzmann ist Vorstandsvorsitzender der Zieglerschen.

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Pfarrer Heinzmann

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Pfarrer
Gottfried Heinzmann

Pfarrer Gottfried Heinzmann ist Vorstandsvorsitzender der Zieglerschen.

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April 2018

Für Andere ein Segen sein

Kolumne: Pfarrer Gottfried Heinzmann

Einführungs­tage für neue Mit­ar­bei­tende. Nach Begrüßung und Andacht unter­hal­ten wir uns, warum wir bei den Zieg­ler­schen in der Dia­ko­nie arbei­ten. Ein Aus­zu­bil­den­der zum Heil­er­zie­hungs­pfle­ger erzählt: »Ich habe schon man­ches aus­pro­biert, aber es hat nie so rich­tig gepasst. Jetzt bin ich rich­tig.« Eine Quer­ein­stei­ge­rin berich­tet: »In mei­ner letz­ten Berufs­phase wollte ich noch etwas ande­res machen. Über den Frei­wil­li­gen­dienst habe ich zur Dia­ko­nie gefun­den und arbeite jetzt in der Sucht­hilfe.« Viele wei­tere Geschich­ten bekomme ich zu hören. Beschwingt gehe ich wie­der ins Büro.

Am Schreib­tisch kommt mir ein Zitat von Diet­rich Bon­ho­ef­fer in den Sinn: »Es gibt aber kaum ein beglücken­de­res Gefühl, als zu spüren, dass man für andere Men­schen etwas sein kann. Dabei kommt es gar nicht auf die Zahl, son­dern auf die Inten­sität an.« Für andere etwas sein – genau das ist es, was viele Mit­ar­bei­tende in den Zieg­ler­schen bewegt und moti­viert. Lei­der wird die­ses Gefühl immer wie­der getrübt. Da gibt es Unstim­mig­kei­ten, Per­so­nal­man­gel, Gesetze, nicht auskömmli­che Pfle­gesätze &hel­lip;

So bleibt immer weni­ger Zeit für die Begeg­nung. Und die Inten­sität der Bezie­hun­gen lei­det. Für viele eine Her­aus­for­de­rung, die eigene Moti­va­tion zu erhal­ten und gerade dann, wenn es eng wird, für andere da zu sein. Am Ende der Einführungs­tage gibt es das Ange­bot, sich in einem Got­tes­dienst seg­nen zu las­sen. Viele neh­men die­ses Ange­bot an. »Gott seg­net dich und behütet dich!« Diese Segens­worte gel­ten. An leich­ten und schwe­ren Tagen. In ent­spann­ten und ange­spann­ten Arbeits­si­tua­tio­nen.

»Gott seg­net dich und behütet dich. Du bist für andere ein Segen.« Ich wünsche mir, dass Got­tes Segen uns gemein­sam trägt. Wenn wir als Zieg­ler­sche da sind für andere und wenn wir mit­ein­an­der dafür ein­ste­hen, dass Men­schen am Leben teil­ha­ben können und es dafür gute Rah­men­be­din­gun­gen gibt.