Albin Malaj, 24, ist stellvertretender Pflegedienstleiter in der Diakonie-Sozialstation Biberach. Er kommt aus dem Kosovo und ist seit fünf Jahren in Deutschland. In seiner Freizeit treibt er viel Sport – Muai-Thai, das ist eine Art Kickboxen – und geht viel ins Fitness-Studio. Außerdem liest er gerne. Beruflich ist er Pflegefachkraft und hat sich in kürzester Zeit zum Stellvertretenden Pflegedienstleiter bei der Diakonie-Sozialstation in Biberach hochgearbeitet. »Ich liebe meinen Job, weil er spannend, anspruchsvoll und manchmal auch stressig ist.«, sagt Albin Malaj. Und betont: »Am Ende des Tages hast du trotzdem ein gutes Gefühl. Du hast für die Gesellschaft was Gutes geleistet, denn du hast einen unersetzbaren Job gemacht. Mir macht das Spaß, das bewegt meinen Geist und meine Seele.«
Du bist 24 Jahre alt und hast so einen verantwortungsvollen Job!
Ja, ich habe mich richtig hochgearbeitet. Im Kosovo hatte ich die Ausbildung zum Physiotherapeut abgeschlossen. Aber der Verdienst liegt bei circa 600 Euro. Mein Vater war viele Jahre lang in Deutschland, seit ich 12 Jahre alt bin, habe ich auch davon geträumt, nach Deutschland zu gehen. Also habe ich mich umgehört und von dem Ausbildungsprojekt des Diakonischen Werks gehört. Ich hab mich beworben, wie 300 andere Personen. 40 wurden genommen, ich war mit dabei. Mittlerweile ist es ein bisschen einfacher, denn es werden 150 Leute genommen bei weiterhin 300 Bewerbern.
Und wie lief das dann ab?
Wir hatten einen Deutschkurs, denn Sprache ist das wichtigste. Wir mussten das B1 Zertifikat schaffen, danach ging es nach Deutschland, in die Ausbildung zum Altenpfleger. Da hab ich gleich im ersten Ausbildungsjahr fast doppelt so viel verdient wie es mir im Kosovo möglich gewesen wäre. Mittlerweile habe ich mich auch schon weitergebildet. Ich bin Wundexperte und mache gerade noch eine Weiterbildung, zum »Fachwirt für Organisation und Führung«.
Wie war deine Ankunft in Deutschland?
Das war gut. Ich hatte mich im Sprachkurs mit einem anderen Azubi angefreundet. Wir sind beide nach Biberach gekommen. Das Team hier hat uns bei unserer Ankunft sehr geholfen. Die Wohnung war gut eingerichtet, wir haben Fahrräder bekommen und private Deutschkurse. Wir wurden nicht nur beruflich, sondern auch privat super unterstützt. Unsere Kollegin Hildegard und unsere Chefin zeigten uns, wo Fitnesstudios sind, welche Kneipen es gibt, aber auch, wo die Kultureinrichtungen sind.
Und wie fühlst du dich jetzt?
Sehr gut, ich fühle mich sehr wohl in Biberach. Mittlerweile ist ein Teil meiner Familie auch hier. Zwei meiner Schwestern und zwei Cousins sind hier in Baden-Württemberg. Eine meiner Schwestern wohnt bei mir und macht die generalistische Ausbildung zur Pflegefachfrau hier in der Diakonie-Sozialstation Biberach. Die andere arbeitet bei Liebherr. Und Schwäbisch kann ich mittlerweile auch. Wenn ich jemanden »den Buckel waschen« soll, weiß ich genau, was zu tun ist.