Herbert Schmid, 54, ist Abteilungsleiter in der Zentralküche der Zieglerschen. Von der Ausbildung her ist er Bäcker, Hauswirtschaftsmeister und nebenberuflich katholischer Diakon. Er arbeitet seit gut 20 Jahren in den Zieglerschen und ist innerhalb des Unternehmens schon viel herumgekommen. Er war zunächst in der Küche des Ringgenhofs tätig im Geschäftsbereich Suchthilfe. Dann wechselte er ins Hör-Sprachzentrum, zuerst an die Schule am Wolfsbühl und dann an die Leopoldschule Altshausen. Als klar wurde, dass die Zentralküche gebaut wird, wurde er Mitglied im Projektteam. Nun betreut er für die Zentralküche die Geschäftsfelder Altenhilfe und der Behindertenhilfe.
Was hat Sie dazu bewegt, bei den Zieglerschen anzufangen?
Der regionale Bezug war gegeben und wichtig. Meine Frau fing in der Behindertenhilfe der Zieglerschen an, dann war die Stelle in der Küche im Ringgenhof ausgeschrieben, da hab ich mich beworben und wurde genommen. Der soziale Bereich und vor allem auch das diakonische Profil haben mich angesprochen.
Was mögen Sie besonders an Ihrem Job?
Am Anfang war es das Kochen. Inzwischen ist die Arbeit von viel Bürotätigkeit geprägt. Aber der Kontakt zu den Kunden und Lieferanten macht mir viel Freude. Es wird nie langweilig, der Job ist immer wieder neu interessant.
Wie sieht der Arbeitsalltag aus?
Ich bin dafür zuständig, dass das Essen, das wir in der Zentralküche zubereiten, bei allen unseren Kunden ob intern oder extern, gut und pünktlich ankommt. Daher sind Tourenplanung, Dienstplanung der Fahrer, die Lenk- und Ruhezeiten im Blick zu haben eine stets wiederkehrende Tätigkeiten. Der Job gibt eine gewisse Struktur, die auch Sicherheit und Gewissheit schafft. Dennoch ist jeder Tag anders und immer wieder neu spannend. Spannung entsteht zum Beispiel, wenn ein Kunde den Bestellschluss verpasst. Hier eine gute Lösung für den Kunden aber auch für uns im Küchenablauf zu finden, ist nicht immer ganz einfach.
Was macht für Sie das Besondere an einem sozialen Beruf aus?
Dass ich für Menschen da sein kann, die im normalen Alltag nicht alleine leben könnten. Ich verstehe meine Arbeit als Dienst am Menschen, auch wenn ich »nur« im Hintergrund für die Menschen da bin. Dennoch leiste ich meinen Beitrag dazu, dass die Menschen, die uns anvertraut sind, ein gutes Leben führen können.
Können Sie Ihre Fähigkeiten einbringen?
Meine ruhige, ausgeglichene Art ist für den Job von Vorteil, da es auch immer wieder Unstimmigkeiten mit Kunden und Lieferanten gibt. Hier hilft mir meine Art und ich kann so sein, wie ich bin. Weil ich in kritischen Situationen ruhig bleiben kann, hilft das, die Situation zu entschärfen. Meine Fähigkeit, das Ganze im Blick zu haben, also auch über den Tellerrand hinauszuschauen, hilft mir, gute Ergebnisse für alle Beteiligten zu finden.
Wie würden Sie Ihren Beruf weiterempfehlen?
Fachwissen ist sehr wichtig. Nicht nur im Bereiche Logistik/Kundenbeziehungen, sondern man muss auch wissen, wie die Strukturen in einer Großküche funktionieren. Wir haben eine tolle Führungskraft und ein sehr gutes Team. Die Stimmung ist eigentlich immer gut. Ich habe meinen Platz hier gefunden, es passt für mich und fühlt sich stimmig an. Ich arbeite sehr gerne an dem Platz, der mir anvertraut ist.
Was ich tue, erfüllt mit Leben – was bedeutet diese Aussage für Sie?
Der Satz geht in zwei Richtungen, was ich gut finde. Meine Arbeit erfüllt mich mit Leben, aber sie erfüllt auch auch die uns anvertrauten Menschen mit Leben. Ich schaffe mit meiner Arbeit Erfüllung für Andere. Das gibt mir ein gutes Gefühl.