Joscha Semet, 37, ist Einrichtungsleiter im Erwachsenenbereich in der Haslachmühle, die zur Behindertenhilfe der Zieglerschen gehört. Sein Weg in die Behindertenhilfe war zunächst holprig. Er begann zwar die Ausbildung zum Heilerziehungspfleger, brach sie aber aus persönlichen Gründen wieder ab. Ein halbes Jahr sortierte und orientierte er sich neu und nahm die Ausbildung schließlich wieder auf. Durch ein Praktikum kam er zu den Zieglerschen. Er kam – und blieb, wurde gefordert und gefördert, durfte sich weiterbilden. Seit 2013 ist Joscha Semet in den Zieglerschen Führungskraft.
Wie war Ihr beruflicher Werdegang?
Nach Abschluss der Schule bin ich 1998 durch ein Vorpraktikum erstmals mit der Arbeit in der Behindertenhilfe in Berührung gekommen. Daran schloss sich eine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger an. Nach Abschluss der Ausbildung konnte ich als Fachkraft auf unterschiedlichen Wohngruppen berufliche Erfahrung sammeln, insbesondere im langfristig intensiv-betreuten Wohnen (LibW). 2013 bewarb ich mich erfolgreich auf eine Stelle als Teamleiter, die ich vier Jahre lang ausfüllte. Zeitgleich begann ich berufsbegleitend eine Ausbildung zum Heilpädagogen, die ich 2015 erfolgreich beendete. Im Oktober 2016 übernahm ich, zusätzlich zu meiner Tätigkeit als Teamleiter, die Projektleitung für das Mühlengebäude in der Haslachmühle. Seit September 2017 bin ich nun Einrichtungsleiter in der Behindertenhilfe.
Was mögen Sie besonders an Ihrem Job?
Mein Beruf ist sehr abwechslungsreich und vielfältig. Man befindet sich in ständigem Kontakt mit Menschen, sowohl mit Betreuten wie auch Mitarbeitern. Besonders schön ist es, Erfolge bei den Betreuten zu sehen. Das befriedigt mich, man kommt am Abend mit einem guten, erfüllten Gefühl nach Hause.
Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus?
Alltag im Sinne von »jeden Tag dieselbe Routine« gibt es nicht. Jeder Tag bringt neue Herausforderungen und ist spannend. Meine wesentlichste Aufgabe besteht darin, kleinere und größere strukturelle und organisatorische Probleme zu lösen, und in Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen neue Möglichkeiten für ein selbstständigeres Leben der Betreuten zu entwickeln.
Was ist das Besondere an ihrem Job?
Die Interaktion mit Anderen und dabei jeden Tag neue Erfahrungen zu sammeln. Mitzuerleben, wie die betreuten Menschen selbstständig werden. Es ist schön, am Leben anderer Menschen teilzuhaben und sie bei ihrer Entwicklung zu unterstützen. Toll ist auch, dass ich während meines beruflichen Werdegangs von der Zieglerschen stets gefördert und unterstützt wurde. Für die Durchführung verschiedener Weiterbildungen wurde mir sowohl eine finanzielle Unterstützung, als auch der notwendige zeitliche Rahmen gewährt. So hatte ich das Gefühl, als Mitarbeiter wertgeschätzt zu werden.
Können Sie Ihre Fähigkeiten einbringen?
Ja, ganz im Sinne des Empowerment-Gedankens, den ich selbst wichtig finde. Ich darf vorangehen und vorankommen. Ich darf meine Ideen einbringen und verwirklichen.
Wie würden Sie Ihren Beruf weiterempfehlen?
Ich würde das befriedigende Gefühl darstellen, das einen bei dieser Arbeit erfüllt. Die Teams bei uns sind toll. Wir ziehen alle an einem Strang, auch wenn wir manchmal verschiedener Meinung sind. Jeder kann seinen Beitrag leisten, wird angehört und kann sich einbringen. Ich finde ich es wichtig, alten und neuen Mitarbeitern ebenso wie Azubis und Interessenten die vielfältigen beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten, die es bei den Zieglerschen gibt, deutlich aufzuzeigen. Die berufliche Vielfalt, die das Unternehmen bietet, muss hervorgehoben werden. Hier findet jeder seinen Platz.
Was ich tue, erfüllt mit Leben – können Sie damit etwas anfangen?
Absolut, meine Arbeit erfüllt mich mit Leben. Das merke ich jeden Tag aufs Neue.