»Ich hab mich gefragt: War‘s das jetzt bis zur Rente?«

Markus Lauxmann

Fragen an

»Ich hab mich gefragt: War‘s das jetzt bis zur Rente?«

Markus Lauxmann

Fragen an

März 2020

Markus Lauxmann, 53, verheiratet, ist seit Dezember 2019 neuer kaufmännischer Vorstand der Zieglerschen.

Die Fragen stellte Sarah Benkißer.

Wie sind Sie zu den Zieg­ler­schen gekom­men?
Nach zwölf Jah­ren Wirt­schaft (Steu­er­kanz­lei, IT-Sek­tor) und wei­te­ren zwölf Jah­ren bei der Bru­der­hausDia­ko­nie habe ich mich manch­mal gefragt: »War‘s das jetzt bis zur Rente?« Dann kam die Aus­schrei­bung der Zieg­ler­schen. Von ver­schie­de­nen Sei­ten wurde ich zur Bewer­bung ermu­tigt und ein biss­chen kannte ich die Zieg­ler­schen ja auch ... So fiel der große Schritt etwas leich­ter und nach etli­chen
Aus­wahl­run­den war es ent­schie­den. Nun bin ich hier.

Haben Sie ein Lebens­motto?
Nicht wirk­lich. Wenn, dann: »Es ist bes­ser, ein ein­zi­ges klei­nes Licht anzuzünden, als die Dun­kel­heit zu ver­flu­chen.«

Wel­ches Buch lesen Sie gerade?
Fer­di­nand von Schi­rach: Strafe. Da ich beim Lesen immer ein­schlafe, dürfen die Bücher nicht zu schwer sein ...

Wel­che Lebens­er­fah­rung möchten Sie nicht missen?
Vor zwei Jah­ren starb mein Paten­on­kel an Lun­gen­krebs. In den ers­ten Lebens­jah­ren hat­ten wir engen Kon­takt, irgend­wann ver­lor ich ihn aus den Augen. Aber in den letz­ten drei Lebens­wo­chen war ich nahezu täglich bei ihm im Kran­ken­haus – bis zuletzt. Diese letz­ten Gespräche, die völlig andere Sicht auf die »wich­ti­gen« Dinge des Lebens, haben viel rela­ti­viert und mir innere Stärke und Gelas­sen­heit ver­lie­hen.

Mit wel­chen Men­schen der Geschichte oder der Gegen­wart möchten Sie ein­mal ein Gespräch führen?
Richard von Weizsäcker. Ein Mensch mit abso­lu­ter Inte­grität, Auto­rität und vol­ler Lebensklug­heit.

Wel­che Bedeu­tung hat für Sie der Glaube?
Ich bin ein­deu­tig ratio­nal geprägt und muss darüber erst kurz nach­den­ken. Also: Der Glaube gehört zu mir und vor allem die christ­li­chen Werte, das Men­schen­bild sind mir wich­tig. Meine Nähe zu Gott defi­niere ich aber nicht über die Anzahl der Got­tes­dienst­be­su­che und der ver­wen­de­ten Bibel­zi­tate. Viel­mehr muss der Glaube im tägli­chen Tun und Han­deln sicht­bar wer­den. Das ist mir wich­tig.

Wie sieht Ihr Trau­m­ur­laub aus?
Da braucht es nicht viel. Früh auf­ste­hen, Jog­gen oder Schwim­men, gemütli­ches Frühstück mit der Fami­lie. Strand und/oder ein hübsches (Hafen-)Städtchen, gerne his­to­risch. Lesen, Schwim­men, guter Espresso, Abendes­sen am liebs­ten medi­ter­ran. Möglichst keine ande­ren Tou­ris­ten.

Was würden Sie tun, wenn Sie einen Wunsch frei hätten?
Mei­nen Körper und Geist möglichst lange gesund erhal­ten.

Was ist Glück für Sie?
Nach erle­dig­ten Auf­ga­ben wie­der ein paar Tage das Leben genießen und neue Pläne schmie­den – das ist pures Glück.