Expertentipp
März 2020
Constantin Knall, 39, ist bei den Zieglerschen für das Thema Nachhaltigkeit zuständig. Im Moment arbeitet er daran, wie der Nachhaltigkeitsgedanke systematisch im Unternehmen verankert werden kann.
Text: Volkmar Schreier
Herr Knall, Sie sind dafür zuständig, Nachhaltigkeit in der Strategie der Zieglerschen zu verankern. Wo stehen Sie derzeit und wo wollen Sie hin?
Die Frage, die wir uns gerade stellen, ist die: Was machen wir eigentlich schon alles? Klar, die Zieglerschen tun schon ziemlich viel, beispielsweise beim Thema Bauen und im Energiemanagement. Aber wissen wir, wie groß unser ökologischer Fußabdruck als Unternehmen tatsächlich ist? Und wenn ja, was können wir dafür tun, diesen zu verringern? Unser Ziel ist klar: Nachhaltigkeit soll ein elementarer Teil der Unternehmenskultur werden und bei allen Unternehmensentscheidungen ein tragender Aspekt sein – und das haben wir jüngst in unserer Strategie verankert.
Die Willensbekundung ist das eine – wie geht es nun weiter?
Wir wollen jetzt zunächst einmal unseren ökologischen Fußabdruck vermessen. Dafür müssen wir überlegen: Wie können wir uns überhaupt messbar machen? Wir brauchen also Analyse-Instrumentarien, die wir nun entwickeln werden. Und damit werden wir dann in allen Bereichen Potenziale ausloten, wie wir die Umweltwirkung unseres Unternehmens verbessern und den Nachhaltigkeitsgedanken in unser tägliches Handeln aufnehmen können.
Und wie nimmt man da die Mitarbeitenden mit?
Ich glaube, dass es da aus unserer Mitarbeiterschaft heraus bereits eine große Erwartungshaltung an uns als diakonisches Unternehmen gibt: Tut was! Der Wille ist also da. Und in unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern schlummert ja auch ein riesiges Potenzial. Die Menschen machen sich wirklich viele Gedanken, wie wir besser werden können. Das sehen wir in unseren strategischen Workshops, die wir unternehmensweit durchführen: Da sprudeln die Ideen, wie nachhaltiger gearbeitet werden könnte, nur so! Ein Vorschlag ist beispielsweise, Videokonferenzsysteme einzuführen, um so Fahrten zu Besprechungen zu reduzieren. Das heißt: Wir brauchen unsere Mitarbeitenden und ihre Ideen – und wenn davon dann viel umgesetzt werden kann, entsteht eine außerordentlich positive Dynamik!
Tipp
Jeder sollte sich nüchtern überlegen: Verhalte ich mich bei der Arbeit genau so wie zu Hause? Also Computer abschalten, wenn man zur Besprechung geht oder Licht aus, wenn man den Raum verlässt? Wir können auch etwas erreichen, indem wir Fahrgemeinschaften bilden – das spart Benzin und schont die Umwelt!