»Man muss etwas tun, wenn man etwas verändern möchte.«
»Man muss etwas tun, wenn man etwas verändern möchte.«
Anita Hofmann
Porträt
April 2019
Wer über Anita Hofmann schreibt, kommt um den Namen Alexandra nicht herum. Seit über 40 Jahren verbringen die Schwestern Anita & Alexandra fast jeden Tag zusammen – mehr als 30 Jahre davon als Stars im Rampenlicht. Und doch gibt es Momente, in denen man Anita Hofmann alleine begegnet: Zum Beispiel im Seniorenzentrum Mengen der Zieglerschen, wo sie aus tiefster Überzeugung Gutes tut ... Ein Porträt.
Text: Regine Gaerte
Ihr Leben ist die Musik – und das seit nunmehr 30 Jahren! Schon seit ihrem 11. Lebensjahr tritt sie mit ihrer Schwester Alexandra als deutschlandweit erfolgreiches Gesangsduo auf. Es begann beim 40. Geburtstag des Vaters, als die beiden Schwestern ihm zu Ehren auftraten und zufällig ein Berufsmusiker unter den Gästen war. Danach ging es ganz schnell: im ersten Jahr 100, im zweiten 200 und im dritten bereits 300 Auftritte! Die Karriere nahm immer mehr an Geschwindigkeit auf. Und »nebenher« gingen beide noch zur Schule und machten ihren Abschluss. »Als wir 1993 den zweiten Platz beim ›Grand Prix der Volksmusik‹ belegten, war das Thema Berufswahl erledigt«, erzählt Anita.
Seither bestimmen Konzerte, Tourneen, Fernsehauftritte, eigene Fernsehsendungen, CD-Aufnahmen, Tanztraining, Gesangsunterricht, Interviews, Fotoshootings und die intensive Vorbereitung der Tourneen ihr aufregendes Leben. Die Fachwelt zeichnete die beiden Schwestern mit wichtigen musikalischen Preisen aus. Ihre Fans begeistert Anita mit ihrer Sopranstimme, ihrem Tanz, ihrem Temperament und dem Spiel auf vielen Instrumenten. Schon in ihrer Kindheit bekam sie eine klassische Ausbildung in Gesang und Trompete. Dazu kamen im Laufe der Zeit noch andere Instrumente, darunter – auf der Bühne besonders spektakulär – das Alphorn. Derzeit lernt sie noch ein weiteres Instrument, welches, möchte sie aber erst verraten, wenn sie es beherrscht.
Dass neben dem intensiven Leben mit der Musik auch anderes für sie von Bedeutung ist, spürt man, wenn sie mit großem Engagement über ihre sozialen Anliegen spricht. Ob es die zugewandte Begegnung mit Behinderten, die Mithilfe bei einer Eintopf-Aktion des Roten Kreuzes oder der Einsatz für einen leukämiekranken Jungen ist – immer bringt sie sich mit großer Herzlichkeit ein. Trotz ihrer vielen glanzvollen Auftritte im Scheinwerferlicht hat sie nie den Bezug zur Realität verloren: »Ich lerne dabei viele Menschen und ihre Schicksale kennen, die mich berühren.« Das treibt sie an und daraus entstehen ihre Ideen, wie etwa das Projekt, ältere Menschen mit Kindern und Jugendlichen in Kontakt zu bringen: »In den Seniorenheimen sitzen lebende Geschichtsbücher – aber viel persönlicher und eindrucksvoller als jedes Buch. Im Kontakt mit den Jungen fühlen die Älteren sich wahrgenommen und können ihre Erfahrungen und Erlebnisse weitergeben.« Umgekehrt helfen die Jungen den Senioren zum Beispiel beim Umgang mit Tablets, damit diese in der Lage sind, im Internet zu surfen oder mit ihren Liebsten zuhause zu skypen.
Bei den Zieglerschen hat sie für ihre Ideen offene Ohren gefunden. Vermittelt über persönliche Kontakte von Dirk Gaerte, Sigmaringer Landrat a.D. und Stiftungsrat der Johannes-Ziegler-Stiftung, ist der Kontakt zwischen Anita Hofmann und den Zieglerschen im letzten Jahr enger geworden. So fand 2018 ein gemeinsamer Ausflug von Kindern der Ferienfreizeit Altshausen und Senioren aus Wilhelmsdorf auf die Mainau statt. Auf der Insel trafen sie sich mit der Sängerin zu einem fröhlichen Miteinander. Auch im Seniorenzentrum Mengen hat Anita Hofmann dazu beigetragen, dass es seit dem vergangenen Jahr regelmäßige Begegnungen von Jung und Alt gibt. Kooperationspartner ist die dortige Sonnenlugerschule. So wurde bereits gemeinsam gemalt und musiziert und die Schüler haben gelernt, worauf sie im Umgang mit älteren Menschen achten müssen, zum Beispiel, wenn sie einen Rollstuhl schieben. Wenn es nach Anita Hofmann ginge, müsste dieses Konzept weiter ausgebaut werden, am liebsten bundesweit als Bestandteil des Schulsystems.
Und so lernt man jenseits der Bühne plötzlich eine andere Seite an Anita Hofmann kennen. Nicht nur die, die als größtes Hobby »Tanzen« nennt und der kreative Kopf in Sachen Musik und Choreografie hinter dem Geschwister-Duo ist. Sondern auch eine, die sagt: »Was mich wütend macht, ist Ungerechtigkeit.« Und die mit Nachdruck betont: »Man muss etwas tun, wenn man etwas verändern möchte.«
Dezember 2018
Gisela Eberl
»G´floge bin i scho viel, aber nie auf d´Gosch«
In die Haslachmühle hätte sie nie hingehört. Als sie doch einwilligt, in diese Einrichtung für Menschen mit Behinderung zu ziehen, verspricht sie sich: nicht länger als ein Jahr! Aus einem Jahr werden zwei, aus zweien werden 50. Am Ende wird Gisela Eberl, 67, die Haslachmühle zur Heimat. Bis sie noch einmal umziehen muss ... Das Porträt.
mehr lesen »September 2018
Uli Nollenberger
»Es macht ja niemandem Spaß, daneben zu schießen«
Wichtig war ihm der Sport schon immer. Klettern, Bergsteigen, Skifahren, Kajak, Bogenschießen – wenn Uli Nollenberger über sein Sportlerleben erzählt, kommt der Zuhörer ins Staunen. Eines dieser Hobbys verbindet der 58-jährige Suchttherapeut heute mit seinem Beruf: In der Fachklinik Ringgenhof in Wilhelmsdorf bietet er therapeutisches Bogenschießen an.
mehr lesen »April 2018
Tobias Brüssel
»Hier kann ich endlich ich selbst sein.«
Er ist eines der »Models«, die ihr Gesicht für die neue Kampagne der Zieglerschen »Was ich tue, erfüllt mit Leben« gegeben haben. Er ist ein ganz besonderer Typ mit Ecken und Kanten. Tobias Brüssel, 28, heute Altenpfleger in den Zieglerschen. Das Porträt.
mehr lesen »Dezember 2017
Ilona Schroeter
Deinen Job möcht‘ ich auch haben …
Wenn man nachts das Kirchheimer Seniorenzentrum Henriettenstift betritt, taucht man ein in eine andere Welt: einen Ort der Ruhe und Stille. Für »Schwester Ilona«, wie Ilona Schroeter liebevoll genannt wird, ist es die ideale Arbeitszeit. Seit acht Jahren arbeitet sie ausschließlich im Nachtdienst. Das Porträt.
mehr lesen »September 2017
Peter Knauer*
»Ich hab mich selbst nicht mehr leiden können«
Alkohol gab’s in seiner Familie eigentlich immer. Sein Vater war alkoholkrank, nahm sich das Leben, als Peter Knauer* 18 war. »Bei Festen, Besuchen, beim Sport – alle haben immer gesoffen. Ich dachte, das wäre normal«. Also hat er mitgesoffen, in Spitzenzeiten 20 Bier und noch einige Schnäpse pro Tag. Bis es irgendwann nicht mehr ging ... Das Porträt.
mehr lesen »März 2017
Hüseyin
Hüseyin, der kleine Liebling des Propheten
Zu erzählen ist die Geschichte einer erfolgreichen deutsch-türkischen Integration. Hüseyin heißt der junge, jetzt 22-jährige Mann, Sohn türkischer Eltern und mit deutschem Pass. Es ist die Geschichte geglückter menschlicher Begegnungen von Menschen aus verschiedenen Religionen und Kulturen. Das Porträt.
mehr lesen »