Was macht Gott an Weihnachten?

Don Valen­tino, der Sekretär des Erz­bi­schofs, berei­tet alles für Weih­nach­ten vor. Er freut sich daran, wie der Dom erfüllt ist von der Gegen­wart Got­tes. Da klopft es an der Kir­chentüre. Ein armer, zer­lump­ter Mann kommt her­ein. »Gott ist hier!«, ruft er begeis­tert aus und sieht sich um. »Können Sie mir nicht ein wenig davon abge­ben?« Der Sekretär schüttelt den Kopf: »Das gehört Sei­ner Exzel­lenz, dem Erz­bi­schof. Er braucht es, kann jetzt nicht auf Gott ver­zich­ten«, ant­wor­tet er. Unglücklich geht der arme Mann zur Kir­che hin­aus. Und im glei­chen Augen­blick ver­schwin­det Gott. Don Valen­tino erschrickt. Auf­ge­regt sucht er in den Straßen der Stadt. Eine Fami­lie sitzt beim Weih­nacht­ses­sen. Um sie herum ist Gott zu spüren. »Könnt ihr mir nicht etwas von Gott abge­ben?«, fragt Don Valen­tino. Der Fami­li­en­va­ter schüttelt den Kopf: »Die Kin­der können heute nicht ohne Gott aus­kom­men!« Im glei­chen Augen­blick ver­schwin­det Gott aus dem Haus. Vor den Toren der Stadt trifft der Pries­ter einen Bau­ern. Er zeigt auf das Land: »Da, siehst du das? Gott ist über dei­nen Fel­dern!« Der Bauer nickt: »Ja, immer an Weih­nach­ten kommt er, um die Fel­der zu seg­nen!« Doch auch er will nichts abge­ben und alles für sich behal­ten.

Was macht Gott an Weih­nach­ten? Diese Weih­nachts­ge­schichte von Dino Buz­zatti ant­wor­tet: Gott ist bei den Men­schen. Was im Stall von Beth­le­hem begon­nen hat, setzt sich fort. Gott ist mit­ten­drin. Bei Fami­lien und Allein­ste­hen­den, in Kir­chen und Flücht­lings­la­gern, in Pfle­ge­hei­men und Wohn­be­rei­chen. Bei denen, die nach Hause fah­ren und denen, die weit weg von zu Hause fei­ern. Uns allen gilt die Bot­schaft der Engel: »Euch ist heute der Hei­land gebo­ren!« Ein Hei­land, der Liebe, Frie­den, Glück und Segen zu den Men­schen bringt. Und eines ist klar: Gott kann man nicht für sich behal­ten. Liebe, Frie­den, Glück und Segen wer­den mehr, wenn wir sie wei­ter­ge­ben.

• Inhalt Dezember 2021
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