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Pfarrer
Gottfried Heinzmann

Pfarrer Gottfried Heinzmann ist Vorstandsvorsitzender der Zieglerschen.

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Pfarrer Heinzmann

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Gottfried Heinzmann

Pfarrer Gottfried Heinzmann ist Vorstandsvorsitzender der Zieglerschen.

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Dezember 2020

Wie beim ersten Mal

Kolumne: Pfarrer Gottfried Heinzmann

Wie fei­ern wir Weih­nach­ten? Anders. Aber wie? So genau lässt sich das nicht pla­nen. Kei­ner weiß, wie die Rah­men­be­din­gun­gen an Weih­nach­ten sein wer­den. Ich erin­nere mich an Weih­nachts­feste, die ganz anders waren. Ein­mal konn­ten die Ver­wand­ten nicht anrei­sen, weil das Wet­ter nicht mit­spielte. Plötzlich waren wir allein. Ganz anders war auch das erste Weih­nach­ten mit Kind. Ich sehe die Sze­nen noch vor mir. Das stau­nende kind­li­che Gesicht vor einer Kerze. Den spit­zen Mund beim Ver­such, sie aus­zu­bla­sen. Die Hand, die ent­deckt, wie stach­lig sich der Christ­baum anfühlt. Die unbe­fan­gene Freude über kleine Geschenke.

Was waren die Ent­de­ckun­gen, die wir mit den Kin­dern gemacht haben? In den Bil­derbüchern zur Weih­nachts­ge­schichte? Da sind Josef und Maria. Nie­mand will sie haben. Des­halb müssen sie in einem Stall schla­fen. Dort kommt Jesus zur Welt. – Da sind Hir­ten. Sie haben Angst. Doch der Engel sagt: »Habt keine Angst. Freut euch. Jesus ist gebo­ren!« Und da sind Könige. Sie wol­len unbe­dingt zu Jesus. Sie las­sen sich nicht auf­hal­ten. Sie freuen sich, weil er da ist.

Wie fei­ern wir Weih­nach­ten? Viel­leicht – wie beim ers­ten Mal? Mit den Augen eines Kin­des. Neu­gie­rig und offen. Ent­de­ckun­gen machen. Mit den Ohren eines Kin­des. Die Weih­nachts­bot­schaft hören: »Hab keine Angst.« Mit dem Her­zen eines Kin­des. Der Freude nachspüren, dass Jesus gebo­ren ist und Gott zu uns kommt. Ist das naiv? Es mag so schei­nen, doch am Ende geht es um einen unver­stell­ten Zugang zu dem, was wir an Weih­nach­ten fei­ern. Gott ist da. Mit­ten­drin. In der Not­un­ter­kunft in Beth­le­hem. Auf der Inten­sivsta­tion. In der Wohn­gruppe. Zu Hause. Bei Dir und bei mir.

Wie fei­ern wir Weih­nach­ten? Ganz anders. Und viel­leicht gerade des­halb – ganz neu.