»Reiten ist mal was anderes und macht viel Spaß«

Michaela Heim

Anruf bei

»Reiten ist mal was anderes und macht viel Spaß«

Michaela Heim

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Dezember 2013

Michaela Heim, Betreuerin in einer Mädchenwohngruppe des Martinshauses Kleintobel

Guten Tag, was machen Sie gerade?

Text: Harald Dubyk

Gerade habe ich die Über­gabe mit mei­ner Kol­le­gin been­det, jetzt beginnt mein Dienst. Zuerst koche ich für uns alle Abendes­sen. Das ist heute aber eine Aus­nahme, denn nor­ma­ler­weise machen das unsere Mädchen unter der Woche selbst. Jeden Tag ist ein ande­res Mädchen dran. Nach dem Abendes­sen unterstütze ich unsere Jüngste beim Wasch­tag.

Mor­gen ist Frei­tag, für die meis­ten Heim­fahrts­zeit. Aber nicht alle Mädchen können oder wol­len nach Hause fah­ren, des­halb richte ich noch die Über­gabe für mein Bezugs­kind her, das nicht zu sei­ner Fami­lie fährt und das Woche­n­ende in einer ande­ren Wohn­gruppe ver­bringt. Wenn keine Heim­fahrt ist gehe ich frei­tags mit zwei Mädchen aus der Wohn­gruppe zum Rei­ten – das ist mal was ande­res und macht viel Spaß. Und ganz neben­bei ler­nen die Mädchen wich­tige Kom­pe­ten­zen wie Durch­set­zungs­vermögen, Ent­schei­dungsfähig­keit, Klar­heit und das Aus­hal­ten sowie Umset­zen von Kri­tik.

Ich arbeite jetzt seit Sep­tem­ber in der AWG 3. Es ist eine reine Mädchen­wohn­gruppe, die zum Mar­tins­haus Klein­to­bel gehört. Alle Mädchen haben Pro­bleme in ihren Fami­lien oder in der Schule. Wir sind ein Team von sechs Frauen, die unsere Mädchen betreuen und auf ihrem Weg in die Selbstständig­keit beglei­ten. Pädago­gisch »lau­fen gelernt« habe ich im Kin­der- und Jugend­dorf Siloah in Isny, wo bis zum Schluss mit hoher Fach­lich­keit, persönli­chem Enga­ge­ment und Herz­blut der Erzie­he­rin­nen und Erzie­her für die Kin­der und Jugend­li­chen gesorgt wurde.