Menschen in den Zieglerschen
november 2024

Tobias Kienzler

Altenpfleger

Irgendwann hat es Klick gemacht

Altenpfleger Tobias Kienzler aus Schwäbisch Gmünd hat schon in Mutlangen, Hamburg, Dubai und auf Mallorca gearbeitet. Doch nirgends war der Zusammenhalt im Team so stark wie im Seniorenzentrum Heubach der Zieglerschen. Dieser Zusammenhalt macht das Arbeiten leichter und schöner.

Ein typischer Herbsttag in Deutschland. Grau und regnerisch. Die Kirchturmuhr schlägt 12:00 Uhr mittags. In Heubach macht sich Altenpfleger Tobias Kienzler auf den Weg zur Spätschicht im Seniorenzentrum. »An Regentagen liebe ich die Spätschicht«, erzählt der 35-Jährige. »Da kann ich einen gemütlichen Vormittag verbringen und dann ausgeruht zur Arbeit gehen. An normalen Tagen hat man in der Spätschicht auch mehr Zeit für die einzelnen Bewohner.« Vor Kurzem ist er aus Schwäbisch Gmünd nach Heubach gezogen. Nun kann er zu Fuß zur Arbeit gehen. Eine halbe Stunde braucht er dazu. In dieser halben Stunde genießt er die frische Luft und lässt seinen Gedanken freien Lauf. 

Im Seniorenzentrum Heubach leben 60 Seniorinnen und Senioren und ähnlich viele Mitarbeitende sind hier beschäftigt. »Das Besondere im Haus ist der Zusammenhalt«, sagt der gebürtige Schwäbisch Gmünder. »Wir halten zusammen, egal, ob wir in der Pflege arbeiten, in der Hauswirtschaft oder in der Reinigung. Der Einrichtungsleiter und die Pflegedienstleitung helfen in der Pflege aus, wenn mal Not am Mann ist. Das ist nicht alltäglich.« Er habe schon in anderen, größeren Heimen gearbeitet, da gehe es eher steril zu. »Da hat man nur Arbeit, Arbeit und nochmal Arbeit«, berichtet er, der bereits seit über 20 Jahren in der Pflege arbeitet.

Er ist in seinem Beruf schon viel rumgekommen. In kleinen Orten wie Mutlangen genauso wie in großen Städten wie Hamburg. Sogar auf Mallorca und in Dubai hat er schon gearbeitet. Über seine Schwester sei er damals auf die Idee gekommen, Altenpfleger zu werden. Sie arbeitete als Hauswirtschafterin in einem Pflegeheim. »Die ersten sechs Wochen war ich komplett überfordert«, erinnert Tobi Kienzler sich an den Beginn seiner Ausbildung in Schwäbisch Gmünd. »Das war die reinste Katastrophe. Aber irgendwann hat es Klick gemacht, dann hat es mir Spaß gemacht und es wurde gut.«

Und auch in Heubach macht ihm die Arbeit Spaß: »Der Zusammenhalt hier im Team Heubach, der macht das Arbeiten leichter und schöner. Es ist ein bisschen wie in einer großen Familie. Mit den richtigen Kollegen macht jede Schicht Spaß. Und der Zusammenhalt hilft in schwierigen Situationen.« Zuletzt bei der Begleitung einer Bewohnerin, der es jede Woche ein bisschen schlechter ging. Als sie dem Tod nahe war, da hätten er und das Team die Dame sehr eng betreut – zusammen und in Absprache mit den Angehörigen, die jeden Tag kamen. Gemeinsam haben sie den Tod so würdevoll und so schön wie möglich gestaltet. »Der Tod gehört zu unserem Beruf mit dazu. Wenn wir gut begleiten können, ist das für alle Beteiligten sehr tröstlich.«


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