»Die Stunde des Höchsten ist etwas einzigartiges«

Maik Meid

Interview

»Die Stunde des Höchsten ist etwas einzigartiges«

Maik Meid

Interview

Dezember 2024

Maik Meid hat fast 20 Jahre Erfahrung im Kirchen-Fundraising. Er unterstützt gemeinnützige Unternehmen und Organisationen aus der Sozialwirtschaft bei ihren Fundraising-Aktivitäten und digitaler Kommunikation.

Text: Stefan Wieland

Herr Meid, die Stunde des Höchs­ten (SdH) finan­ziert sich hauptsächlich über Spen­den. Ist dies nach Ihrer Erfah­rung ein übli­ches Modell?
Ja, vor allem im frei­kirch­li­chen Bereich. Ohne Spen­den würde zum Bei­spiel das gesamte got­tes­dienst­li­che Leben nicht statt­fin­den. Dort sind Spen­den, wie etwa die Gabe des Zehn­ten, Teil der Kul­tur. Im klas­si­schen Lan­des­kirch­li­chen Bereich sieht dies anders aus. Hier spie­len Spen­den eher punk­tu­ell eine Rolle – mal für die Sanie­rung der Orgel oder des Dachs oder für ein­zelne Jugend­got­tes­dienste.

Was wis­sen wir von Spen­de­rin­nen und Spen­dern, die für Kir­che oder kirch­li­che Inhalte spen­den? Und mit wel­cher Absicht tun sie dies?
Zum einen ist das kirch­li­che Spen­den­ver­hal­ten im Süden anders als im Nor­den, im Wes­ten anders als im Osten. Am ehe­s­ten lässt sich fest­hal­ten, dass kirch­li­che Spen­de­rin­nen und Spen­der älter sind. Auf der ande­ren Seite wis­sen wir, dass Men­schen, die für ein kirch­li­ches Umfeld geben, treue Spen­der sind. Die Ver­bun­den­heit zu ihrer Gemeinde, eine christ­li­che Wer­te­ori­en­tie­rung und – viel­leicht auch durch die Nach­kriegs­er­fah­rung – eine soli­da­ri­sche Grund­hal­tung sind stark aus­geprägt. Die eigent­li­che Her­aus­for­de­rung ist: Wie kom­men wir an jüngere Spen­de­rin­nen und Spen­der? Da herrscht noch Rat­lo­sig­keit. Grundsätzlich gibt es den Trend: Immer weni­ger Men­schen spen­den, dafür aber immer höhere Sum­men. Ande­rer­seits gilt aber auch: Je weni­ger Men­schen an Kir­che gebun­den sind – Stich­wort Kir­chen­austritte –, umso mehr rücken andere Pro­jekte in den Fokus.

Wenn immer weni­ger Men­schen spen­den, die Bedarfe aber nicht abneh­men: Mit wel­chen Bot­schaf­ten sollte SdH auf mögli­che Spen­der zuge­hen?
Stunde des Höchs­ten spricht Men­schen an, die sich einen Got­tes­dienst im Fern­se­hen anschauen. Damit haben sie ein gewis­ses Allein­stel­lungs­merk­mal. Für die gezielte Spen­der­an­spra­che gilt es, das Kli­en­tel zu ken­nen, etwa durch Befra­gun­gen oder die Ana­lyse der Media­da­ten. Wie sich die Anspra­che der Spen­de­rin­nen und Spen­der in Zukunft ent­wi­ckelt, lässt sich nur erah­nen. Sicher wer­den digi­tale For­mate wich­ti­ger. Ich bin über­zeugt, dass sich in den nächs­ten Jah­ren viel Span­nen­des tun wird – das gilt dann auch für die Stunde des Höchs­ten.

Tipp

Menschen, die für ein kirchliches Umfeld geben, sind sehr treue Spenderinnen und Spender.