»Es lohnt sich, Verantwortung zu übernehmen und mitzugestalten«
von Annette Scherer
Rgionalleiter Gerhard Straub, Ruth Fischer und Sebastian Köbbert (v.l.n.r).
Sie hat über 26 Jahre lang bei den Zieglerschen gearbeitet, zuletzt als Vorsitzende der Mitarbeitervertretung in der Altenhilfe und im Betreuungsbereich des Seniorenzentrums Wilhelmsdorf. Jetzt ist Ruth Fischer feierlich in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet worden.
„Ruth Fischer war viele Jahre lang als Vorsitzende der Mitarbeitervertretung der Altenhilfe tätig. Ich habe die konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit ihr sehr geschätzt“, sagte Geschäftsführer Sebastian Köbbert und wünschte der scheidenden Mitarbeiterin alles Gute und Gottes Segen für ihren neuen Lebensabschnitt.
In der Mitarbeitervertretung hat sich die 64-Jährige schon seit gut 20 Jahren engagiert, vor 18 Jahren hat sie den Vorsitz in diesem Gremium übernommen und war dafür statt mit den üblichen 75 mit 50 Prozent freigestellt. „Mir war es wichtig, mit 40 Prozent in der Betreuung zu bleiben“, sagt Ruth Fischer zu ihrer Entscheidung. Als MAV-Vorsitzende war sie direkte Ansprechpartnerin für Mitarbeitende in den Seniorenzentren von Mengen bis Erolzheim, unter anderem auch zuständig für Neueinstellungen, Mitglied der Managementrunde und regelmäßig im Austausch mit der GMAV.
Für über 25 Jahre Mitarbeit in der Einrichtung hat sie 2022 das Kronenkreuz der Diakonie in Gold erhalten.
Erste Station von Ruth Fischer innerhalb der Zieglerschen war vor über 26 Jahren die frühere Heimsonderschule Haslachmühle. Dort war die ausgebildete „Fachhauswirtschafterin für ältere Menschen“ als „Morgenfrau“ in Elternzeitvertretung tätig. „Diese Aufgabe ließ sich damals gut mit meiner Familie und meinen zwei Töchtern vereinbaren“, erinnert sie sich. Nächste Station war für 15 Jahre die Diakonie-Sozialstation in Wilhelmsdorf, bevor sie vor 9 Jahren in den stationären Betreuungsbereich des Seniorenzentrums Wilhelmsdorf eingestiegen ist. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen gestaltete sie dort für die Seniorinnen und Senioren ein abwechslungsreiches Programm mit Gymnastik, Gedächtnistraining, Singen, Vorlesen, Kreativarbeiten, Malen, Yoga und Spaziergängen an der frischen Luft. Neben der Gruppen- war sie auch in der Einzelaktivierung tätig.
„In meiner Zeit bei den Zieglerschen habe ich sowohl Schönes als auch Schweres erlebt. Und immer wieder haben sich neue Wege aufgetan. Rückblickend kann ich sagen, dass ich meine Arbeit gerne gemacht habe. Sonst wäre ich nicht so lange dabeigeblieben“, sagt sie heute.
„Ich möchte gerne Menschen ermutigen, sich in der Mitarbeitervertretung zu engagieren. Es lohnt sich, Verantwortung zu übernehmen und mitzugestalten. Auch wenn MAV-ler einen kritischen Blick auf alles haben, sind sie keine Störenfriede, sondern sie wollen gemeinsam mit dem Arbeitgeber etwas erreichen und müssen ernst genommen werden“, sagt sie.
Und wenn sie einen Wunsch frei hätte? „Dann würde ich mir für die Altenhilfe eine bessere Bezahlung und einen besseren Personalschlüssel wünschen. Denn in der Altenhilfe tätige Menschen verdienen weder Mitleid noch sind sie Alltagshelden, die beklatscht werden müssen“, so die klare Haltung.
Fit hält sich Ruth Fischer mit Laufen und mit ihrem Pedelec, das sie oft nutzt und mit dem sie auch oft zur Arbeit gefahren ist.
Zu ihren Hobbies zählen Nähen, Gartenarbeit und Lesen. Künftig freut sie darauf, wieder mehr Zeit für Freunde, Freundinnen und natürlich auch für ihre Töchter und Enkel zu haben. Beide Töchter von Ruth Fischer arbeiten übrigens ebenfalls bei den Zieglerschen.