»Glück ist für mich, wenn ich mit mir selbst im Reinen bin«

Dr. Christoph Miller

Fragen an

»Glück ist für mich, wenn ich mit mir selbst im Reinen bin«

Dr. Christoph Miller

Fragen an

April 2016

Dr. Christoph Miller (69), Apotheker, Vorsitzender des Freundeskreises Henriettenstift.

Die Fragen stellte Jacqueline de Riese.

1. Wel­che Ver­bin­dung haben Sie zu den Zieg­ler­schen?
Schon als Kind hatte ich Berührung mit dem Hen­ri­et­ten­stift, da es direkt neben mei­nem Eltern­haus lag. Meine Großmut­ter ver­brachte ihre letz­ten Jahre in die­sem Senio­ren­zen­trum und eine Großtante ver­trat die Heim­lei­tung in Urlaubs­zei­ten. Später hat­ten wir als Lie­fe­rapo­theke ständige Berührung mit dem Haus. Hieraus erwuchs das Enga­ge­ment für den Freun­des­kreis.

2. Wenn Sie Kin­der oder auch keine haben: Was wünschen Sie jun­gen Leu­ten von heute für ihre Zukunft?
Für meine Kin­der und Enkel hoffe ich, dass sie ebenso wie ich die Gnade haben, ohne Kriege in einer leben­di­gen, offe­nen Gesell­schaft leben zu können. In einer Gesell­schaft, in der Mei­nungs­frei­heit, Persönlich­keits­rechte und Sicher­heit wei­ter­hin Gel­tung haben.

3. Wie stel­len Sie sich Ihr Alter vor?
Ich gehe jetzt auf die sieb­zig zu und habe mir des­halb fest vor­ge­nom­men, mein Enga­ge­ment auf zwei Gebiete zu begren­zen: zum einen auf das Amt als Stadt­rat und zum ande­ren auf den Freun­des­kreis Hen­ri­et­ten­stift.

4. Wel­ches Buch lesen Sie gerade?
Meis­tens lese ich zwei oder drei Bücher neben­ein­an­der, zur­zeit »Wer den Wind sät« von Michael Lüders, das die west­li­che Poli­tik im Ori­ent beleuch­tet. Auch lese ich gerne Kri­mis, Romane und natürlich die Tage­spresse sowie diverse Maga­zine.

5. Wel­che Lebens­er­fah­rung möchten Sie nicht missen?
Ich bin mit mei­nem Leben im Großen und Gan­zen zufrie­den. Es ver­lief eini­germaßen »rund«. Beson­ders wich­tig war für mich die Erfah­rung, zehn Jahre weg von zu Hause zu sein, auf eige­nen Bei­nen zu ste­hen und mein Leben ohne den Ein­fluss der Eltern zu gestal­ten.

6. Mit wel­chen Men­schen der Geschichte oder der Gegen­wart möchten Sie ein­mal ein Gespräch führen?
Mit Richard von Weizsäcker. Er war in mei­nen Augen ein sehr klu­ger und bürger­na­her Poli­ti­ker.

7. Wel­che Bedeu­tung hat für Sie der Glaube?
Für mich ist sozia­les Enga­ge­ment wich­tig. Es ist der Kitt unse­rer Gesell­schaft und als sol­ches unver­zicht­bar. Persönlich berei­chert es mein Leben und macht Spaß.

8. Wie sieht Ihr Trau­m­ur­laub aus?
Ein Traum war seit­her ein Urlaub auf Mau­ri­tius. Nach­dem ich jedoch vor kur­zem mit jeman­den gespro­chen habe, der gerade von dort zurückkam, hat sich das rela­ti­viert. Er beschrieb Mau­ri­tius als eine grüne Insel mit wenig Sehens­wer­tem. So komme ich auf meine alte Liebe Frank­reich zurück. Eine Fahrt ent­lang der Loire zum Atlan­tik und von dort südwärts bis Bor­deaux könnte ich mir gut vor­stel­len.

9. Sie gewin­nen eine Mil­lion im Lotto. Was machen Sie?
Zunächst Ruhe bewah­ren, sodann als Schwabe eine Reserve anle­gen und beson­ders auch meine Frau, Kin­der und Enkel beden­ken. Des Wei­te­ren würde ich einen Teil für aktu­elle Pro­jekte im Umfeld spen­den.

10. Was ist Glück für Sie?
Glück ist für mich, wenn ich mit mir selbst im Rei­nen bin und gesund bleibe. Aber auch, wenn ich mit mei­ner Fami­lie und mei­nem direk­ten Umfeld ein zufrie­de­nes Leben führen kann.

11. Ihre größte Tugend?
Meine größte Tugend ist es, Dinge ruhig und ana­ly­tisch anzu­ge­hen, aus­glei­chend Ein­fluss zu neh­men und zuhören zu können.