forum diagnostik sprache
Das Forum Diagnostik Sprache bietet:
• Zwei wissenschaftlich fundierte Fachvorträge zum Themenbereich Diagnostik im Förderschwerpunkt Sprache
• Zahlreiche praxisorientierte Workshops zu verschiedenen sprachdiagnostischen Bereichen
• Möglichkeiten zum landesweiten gegenseitigen Austausch
Datum: Samstag, 13. April 2024
Uhrzeit: 10.00 - 16.30 Uhr
Veranstaltungsort: Sprachheilzentrum Ravensburg | Hochgerichtstraße 46 |
88213 Ravensburg
Ablauf:
ab 9.30 Uhr Ankommen bei Kaffee und Brezeln
10.00 Uhr Begrüßung
10.15 Uhr Vortrag 1: Prof.‘in Dr. Wilma Schönauer-Schneider: Diagnostik als unerlässliche Grundlage für Unterrichts- und Förderplanung im Förderschwerpunkt Sprache und Kommunikation
11.45 Uhr Workshopschiene 1
12.45 Uhr Mittagspause – alle Teilnehmenden erhalten ein Mittagessen gratis
14.00 Uhr Vortrag 2: Prof. Dr. Gerolf Renner, Intelligenzdiagnostik und Sprache
15.30 Uhr Workshopschiene 2
16.30 Uhr Ende
Die Anmeldung ist ab sofort und bis 31.03.2024 möglich unter:
http://oft.kultus-bw.de/veranstaltung/4c6c20c842d648cf88906d240d4d5e0e
Veranstalter:
Überblick: Vorträge und Workshops rund um das Thema sonderpädagogische Diagnostik im Förderschwerpunkt Sprache
Hauptvortrag 1 (Prof. Dr. Wilma Schönauer-Schneider):
Diagnostik als unerlässliche Grundlage für Unterrichts- und Förderplanung im Förderschwerpunkt Sprache und Kommunikation
Beschreibung des Vortrags: Für eine effektive Planung eines sprachheilpädagogischen Unterrichts ist die genaue Kenntnis des Sprachstandes der Kinder unerlässlich. Auch wenn bei Gutachtenfeststellungen differenzierte diagnostische Ergebnisse vorliegen, gilt es diese weiter im Sinne der Förder- und Prozessdiagnostik zu überprüfen und zu nutzen. Grundlegend dienen hier die gezielte Beobachtung und Analyse der Spontansprache im Schulalltag dazu, sich einen ersten Eindruck zu verschaffen und Hypothesen zu sprachlichen Kompetenzen und Defiziten zu generieren. Gruppenverfahren und curriculumsbasierte Messungen können zu differenzierteren Kenntnissen der sprachlichen Fähigkeiten führen und die Effektivität einer Förderung überprüfen. Aus diesen Analysen kann die Lehrperson ein Klassenraster zum Sprachstand ihrer Schülerinnen und Schüler ableiten, das die Grundlage für die Unterrichtsplanung darstellt, z.B. für die Ableitung von Förderzielen oder Gruppenzusammensetzungen.
Hauptvortrag 2 (Prof. Dr. Gerolf Renner):
Intelligenzdiagnostik und Sprache
Beschreibung des Vortrags: Wissenschaftlich fundierte und standardisierte intelligenzdiagnostische Verfahren berücksichtigen in der Regel auch verbale Fähigkeiten. Der Vortrag befasst sich mit der Frage, welche Aspekte der sprachlichen Entwicklung in Intelligenztests berücksichtigt werden, wie diese theoretisch in das CHC-Intelligenzmodell (Cattell-Horn-Carroll-Modell) eingeordnet werden können und wie umgekehrt Aufgabenstellungen aus Sprachentwicklungstests im Rahmen einer verfahrensübergreifenden Testdiagnostik (cross-battery-assessment) zu einer umfassenden Diagnostik kognitiver Leistungen beitragen können, die insbesondere bei der Feststellung des sonderpädagogischen Bildungsanspruchs genutzt werden kann.
Weiter wird thematisiert, wie bei Schüler*innen mit sprachlichen und kommunikativen Beeinträchtigungen oder mangelnden Kenntnissen der deutschen Sprache die Testfairness bei der Diagnostik kognitiver Fähigkeiten gesichert werden kann. Chancen und Grenzen sogenannter sprachfreier Intelligenztests werden dargestellt.
Workshop WSD (Anna Waidmann):
Die WSD (webbasierte Sonderpädagogische Diagnostik) – ein Werkzeug für die tägliche Praxis!
Workshopbeschreibung: Im Alltag steht man immer wieder vor diagnostischen und didaktischen Herausforderungen, egal ob in der eigenen Klasse, im Sonderpädagogischen Dienst oder im Rahmen von Feststellungsverfahren. In diesem Workshop kann man die WSD als ILEB-Werkzeug und Wiki-Plattform kennenlernen. Darüber hinaus soll der konkrete Nutzen für die alltägliche Praxis im Kontext des Förderschwerpunkts Sprache aufgezeigt werden.
Workshop Schreiben (Claudia Husen):
Freie Texte als Grundlage förderdiagnostischer Beobachtungen zum Schreiben
Workshopbeschreibung: Im Workshop werden einfach umzusetzende Möglichkeiten vorgestellt, auf Grundlage von Schüler*innentexten strukturiert und förderorientiert Rückschlüsse auf zugrundeliegende Schreibfähigkeiten und -schwierigkeiten zu ziehen.
Workshop Mehrsprachigkeit (Katrin Senf):
Diagnostik bei Kindern mit Mehrsprachigkeit
Workshopbeschreibung: Im Workshop werden verschiedene diagnostische Möglichkeiten bei Kindern mit
Mehrsprachigkeit vorgestellt. Ein Schwerpunkt ist die Differenzierung von Kindern mit sprachlichen Problemen aufgrund von Deutsch als Zweitsprache und mehrsprachigen Kindern mit Sprachentwicklungsstörung.
Workshop Sprachverständnis (Hannah Becker):
Diagnostik im Bereich Sprachverständnis
Workshopbeschreibung: In diesem Workshop werden Ihnen verschiedene (Unter-)Tests vorgestellt, mit denen einzelne Bereiche des Sprachverständnisses überprüft werden können. Zudem soll generell für das Thema Sprachverständnis sensibilisiert werden, damit Sie auch in informellen und alltäglichen Situationen das Verhalten Ihrer Schüler*innen besser interpretieren und Anzeichen für eine Sprachverständnisstörung früher erkennen können.
Workshop Inklusion (Luisa Rudnik):
Diagnostik in inklusiven Settings
Workshopbeschreibung: Wie kann ich die sprachliche Entwicklung von Kindern in meinem Unterricht beobachten? Hat das Verhalten eines Kindes etwas mit seiner Sprache zu tun?
Welche informellen Tests kann ich im Anfangsunterricht in der Klasse durchführen?
Workshop Pragmatik (Mathias Menz):
Fähigkeiten und Schwierigkeiten auf der Ebene Pragmatik erkennen
Workshopbeschreibung: Die Pragmatik umfasst den Aspekt des Sprachgebrauchs. Sie geht der Frage nach, wie und nach welchen Regeln Nutzer einer Sprache diese für kommunikatives Handeln mit anderen einsetzten. Fähigkeiten und Schwierigkeiten zeigen sich auf unterschiedliche Art und sie zu erkennen ist komplex. Sprachliches Handeln variiert je nach Kontext. Zugänge zur Feststellung der Fähigkeiten müssen sich den Kontextbedingen anpassen. Einige Möglichkeiten der Feststellung werden im Workshop vorgestellt.
Workshop Sonderpädagogischer Dienst (Antje Eller):
Informelle Diagnostik im Sonderpädagogischen Dienst
Workshopbeschreibung: Wie können wir im Rahmen des Sonderpädagogischen Dienstes auch ohne standardisierte Verfahren eine vielschichtige Diagnostik durchführen? In diesem Workshop werden praxisnahe, effektive Möglichkeiten zur informellen Erfassung von (schrift-)sprachlichen Kompetenzen vorgestellt.
Workshop CELF 5 (Sarah Thoma-Stickel):
CELF 5 - ein Sprachtest für Kinder und Jugendliche 6 bis 16 Jahre (!)
Workshopbeschreibung: Mit dem CELF 5 (Clinical Evaluation of Language Fundamentals - Fifth Edition) liegt ein standardisiertes Verfahren vor, mit dem die sprachlichen Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen erfasst werden können. Das Verfahren gibt es sowohl als Paper-Pencil-Version, als auch digital. Beide Versionen werden vorgestellt. Stärken und Schwächen des Tests werden erläutert.
Workshop Grammatik (Miriam Jäger):
Grammatik-Screening mit dem GRASP KiGa
Workshopbeschreibung: Das Verfahren GRASP Kindergarten (Grammatikanalyse der Sprachproduktion) ermöglicht ein zeitökonomisches und kindgemäßes Screening der Grammatikproduktion von Kindern im Vorschulalter bis zur 2. Klasse. Auf Basis der theoretischen Grundlagen werden im Workshop die Inhalte und die Durchführung des Verfahrens erläutert.
Workshop Sprachscreening im Vorschulalter (Wolfgang Reichel):
Wilhemsdorfer Sprachscreening
Workshopbeschreibung: Das in Wilhelmsdorf entwickelte Sprachscreening ermöglicht es, bei Kindern im Alter von 4 bis 6 Jahren einen schnellen Überblick über die verschiedenen linguistischen Ebenen zu gewinnen.
Workshop AVWS (Joachim Heller):
AVWS – Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung diagnostizieren
Workshopbeschreibung: Die Diagnostik einer AVWS ist sehr umfassend und benötigt unter anderem technische Qualitätsstandards. Der Workshop zeigt anhand von Beispielen auf, wie eine Überprüfung der einzelnen Teilbereiche der auditiven Verarbeitung und Wahrnehmung erfolgt und wie die Ergebnisse im Gesamtzusammenhang einzuordnen sind.