Zieglers Vermächtnis: Neun Jahre nach seinem Tod wird der Verein »Zieglersche Anstalten« gegründet. Die Collage enthält die Originalsatzung von 1916.


1916

Offizielle Gründung des Vereins »Zieglersche Anstalten« e.V.

Am 4. September 1907 stirbt Johannes Ziegler – im Alter von nur 65 Jahren. Mit ihm geht eine der großen diakonischen Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts dahin, ein Mann, der seine bedeutenden pädagogischen und organisatorischen Fähigkeiten, die in seinem Glauben wurzelten, in das Werk eingebracht hatte, das später seinen Namen tragen sollte. Mit dem Tod Zieglers stellt sich die Frage, wie es weitergehen soll. Jakob Ziegler, ein Verwandter, übernimmt die Leitung des »Knabeninstituts«, die diakonische Arbeit kann durch die Errichtung neuer Bauten sogar ausgeweitet werden.

Johannes Zieglers Testament sieht jedoch die Überführung der bislang als Privatunternehmen fungierenden Häuser in eine gemeinsame Stiftung oder in einen Verein vor. Neun Jahre später, am 20. November 1916 ist es dann soweit: der »Zieglersche Anstalten e.V.« wird ins Ravensburger Vereinsregister eingetragen. Der Verein verwaltet das Vermögen der Taubstummenanstalt und des Knabeninstituts (KI). Damit entsteht ein neue Struktur und es schlägt die Geburtsstunde der heutigen Zieglerschen, in denen der Name von Johannes Ziegler weiterlebt.

Alles für die Bedürftigen

Johannes Ziegler hatte sein Leben voll und ganz in den Dienst der diakonischen Arbeit gestellt. Auch alles erarbeite und durch Spenden erworbene Geld kam fast ausnahmslos der Anstalt und ihren Bedürftigen zugute. Und –  der ständigen Ausweitung der Arbeit. Von Mathilde Ziegler, Ehefrau von Johannes Ziegler, ist der Satz überliefert: »Du bist nun 63 Jahre alt und wir haben unter unseren 12 Häusern kein einziges, in das wir uns zurückziehen können.«